Stellungnahme der DBU zum Verhalten des Dalai Lama

Derzeit wird über das Verhalten des Dalai Lama diskutiert, ausgelöst durch ein Video, das die Begegnung des Dalai Lama mit einem kleinen Jungen zeigt. Es ist unter anderem zu sehen, wie der Würdenträger dem Jungen die Zunge herausstreckt, ihm dabei sehr nahe kommt und ihn am Schluss auffordert seine Zunge zu lecken.

Auch uns hat das Verhalten des Dalai Lama befremdet und peinlich berührt, es wirkte auf uns unangemessen. Die DBU lehnt übergriffige Verhaltensweisen und Worte, die Anspielungen enthalten ab – gleichgültig ob diese scherzhaft oder ernst gemeint sind.

Doch manche Vorwürfe, die Ihm in den Sozialen Medien gemacht wurden, empfinden wir als übertrieben. Wir möchten zu bedenken geben, dass es unterschiedliche Sichtweisen auf das Verhalten des Dalai Lama gibt, je nachdem aus welchem Kulturkreis man kommt.

Der Dalai Lama hat sich inzwischen für sein Verhalten bei dem Jungen, seiner Familie und bei seinen Anhängern entschuldig. Dieser Vorfall erinnert uns daran, dass auch der Dalai Lama nur ein Mensch ist und als solcher Fehler machen kann.

Wir möchten ergänzend noch auf folgende Angebote der DBU hinweisen:
Missbrauch im Buddhismus ist bekannt. Die DBU steht für Prävention und Information. Sie hat schon 2007 eine Orientierungshilfe heraus gegeben als Unterstützung für Suchende. Wir haben eine Freiwillige Ethische Selbstverpflichtung formuliert und unsere Gemeinschaften aufgefordert sich ihr anzuschließen. Über die DBU-Webseite können Vertrauenspersonen kontaktiert werden, wenn man Fragen zum Thema Missbrauch hat und selbst betroffen ist.

Der Vorstand der DBU
im April 2023