Stellungnahmen

Deutsche Buddhistische Union ruft zu Engagement gegen rechtsradikale Aktivitäten auf 

2. Februar 2024

Die Deutsche Buddhistische Union bekundet ihre Solidarität mit den bundesweiten Protesten gegen rechtsextreme Gruppen und deren Deportationspläne, die aktuell in verschiedenen Städten stattfinden. Gemeinsam fordern wir alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich für eine vielfältige, friedliche und demokratische Gesellschaft einzusetzen. 

Wir sind zutiefst besorgt über die zunehmende Gewalt, Intoleranz und Spaltung, die wir in unserem Land und in der Welt beobachten. Diese Entwicklungen stehen im Widerspruch zu den grundlegenden buddhistischen Werten, die im buddhistischen Bekenntnis der DBU zum Ausdruck kommen und die unsere ethische Orientierung bilden. 

Wir beziehen uns dabei auf die Worte des Buddha, die im Dhammapada, Vers 130, überliefert sind: 

‚Alle Wesen zittern vor der Gewalt. Alle Wesen lieben das Leben. Sieh Dich selbst in anderen, und töte nicht, verletze nicht!‘ 

Diese Worte erinnern uns daran, dass wir alle miteinander verbunden sind, dass wir alle das gleiche Recht auf Glück und Freiheit haben, und dass wir alle das Leiden vermeiden wollen. Sie fordern uns auf, Mitgefühl und Weisheit zu entwickeln, um die Ursachen von Gewalt und Hass zu erkennen und zu überwinden. Sie ermutigen uns, uns für das Wohl aller Wesen einzusetzen, unabhängig von ihrer Herkunft, Religion, Kultur, Geschlecht oder politischen Überzeugung. 

Angst, Hass und Hetze vergiften unser Zusammenleben – Respekt und Vielfalt sind die Basis für unsere Demokratie und für ein solidarisches Miteinander. Wir setzen auf Respekt und Wertschätzung, anstatt auf Ausgrenzung und Diskriminierung – mit der Hoffnung auf eine Welt des Friedens und der Gerechtigkeit. 

Der Vorstand und Rat der DBU  

Im Januar 2024 

Stellungnahme der DBU zum Verhalten des Dalai Lama

17. April 2023

Derzeit wird über das Verhalten des Dalai Lama diskutiert, ausgelöst durch ein Video, das die Begegnung des Dalai Lama mit einem kleinen Jungen zeigt. Es ist unter anderem zu sehen, wie der Würdenträger dem Jungen die Zunge herausstreckt, ihm dabei sehr nahe kommt und ihn am Schluss auffordert seine Zunge zu lecken.

Auch uns hat das Verhalten des Dalai Lama befremdet und peinlich berührt, es wirkte auf uns unangemessen. Die DBU lehnt übergriffige Verhaltensweisen und Worte, die Anspielungen enthalten ab – gleichgültig ob diese scherzhaft oder ernst gemeint sind.

Doch manche Vorwürfe, die Ihm in den Sozialen Medien gemacht wurden, empfinden wir als übertrieben. Wir möchten zu bedenken geben, dass es unterschiedliche Sichtweisen auf das Verhalten des Dalai Lama gibt, je nachdem aus welchem Kulturkreis man kommt.

Der Dalai Lama hat sich inzwischen für sein Verhalten bei dem Jungen, seiner Familie und bei seinen Anhängern entschuldig. Dieser Vorfall erinnert uns daran, dass auch der Dalai Lama nur ein Mensch ist und als solcher Fehler machen kann.

Wir möchten ergänzend noch auf folgende Angebote der DBU hinweisen:
Missbrauch im Buddhismus ist bekannt. Die DBU steht für Prävention und Information. Sie hat schon 2007 eine Orientierungshilfe heraus gegeben als Unterstützung für Suchende. Wir haben eine Freiwillige Ethische Selbstverpflichtung formuliert und unsere Gemeinschaften aufgefordert sich ihr anzuschließen. Über die DBU-Webseite können Vertrauenspersonen kontaktiert werden, wenn man Fragen zum Thema Missbrauch hat und selbst betroffen ist.

Der Vorstand der DBU
im April 2023

Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung

21. September 2022

Am 13. September hat der Fernsehsender ARTE in der Reihe „Religion und Missbrauch“ eine Reportage über Missbrauchsfälle in buddhistischen Gemeinschaften ausgestrahlt. Der Beitrag ist noch bis zum 11. November 2022 in der Mediathek des Senders und auf YouTube zu sehen. Die Deutschen Buddhistischen Union hat am 21. September 2022 die folgende Stellungnahme zu der Reportage veröffentlicht. 

In der ARTE-Reportage kamen Opfer verschiedener Missbrauchsfälle zu Wort. Sie berichteten von sexualisierter Gewalt durch die buddhistischen Lehrer Sogyal Lakar und Robert Spatz (Lama Kunzang). Letzterer hat sexualisierte Gewalt auch gegen Kinder ausgeübt. Von ihren Eltern alleingelassen, waren diese Kinder besonders schwerem Leid ausgesetzt. Davon berichtet die Dokumentation. 

Der Vorstand und der Rat der Deutschen Buddhistischen Union drücken allen Opfern sexualisierter Gewalt ihr tiefes Mitgefühl aus. Sowohl persönlich wie auch als Repräsentantinnen und Repräsentanten des Buddhismus sind wir über Gewalt im Buddhismus erschüttert, der als Praxis und Weltanschauung der Friedfertigkeit und umfassenden Gewaltfreiheit gemeint ist und ausgeübt werden sollte. Die DBU lehnt jede Art von Missbrauch ab, ob durch Sexualität, Geld oder Macht. Strukturen und Praktiken, die das ermöglichen, sind in keiner Weise vereinbar mit den Grundsätzen der buddhistischen Ethik. 

Der Regisseurin Élodie Emery und dem Regisseur Wandrille Lanos des Films möchten wir für ihre Aufklärungsarbeit danken. Einige ihrer Recherchemethoden und -ergebnisse werden derzeit im Netz kontrovers diskutiert. Vor allem spitzt ihre Dokumentation die Kritik auf zwei Personen zu: den Dalai Lama und Matthieu Ricard, die sich nicht genügend gegen Missbrauch eingesetzt hätten. Das wird leider der komplexen Thematik nicht gerecht, denn weder haben diese beiden sich an einer Mauer des Schweigens beteiligt noch besitzen sie eine besondere Allmacht in der buddhistischen Welt – noch kommt zur Sprache, dass die 

Netzwerke des Schweigens und Vertuschens weit hineinreichen in die buddhistischen Gemeinschaften und leider auch Dachverbände. Sie von der kritischen Selbstreflexion zu entlasten, halten wir für nicht förderlich. 

An der Grundaussage der Dokumentation ist allerdings nicht zu rütteln: Es hat sexualisierte Gewalt in buddhistischen Gemeinschaften gegeben und diese wurden teils jahrzehntelang gedeckt. 

Als DBU setzen wir uns seit einigen Jahren intensiv in verschiedenen Gremien mit dem Thema Missbrauch auseinander und haben festgestellt, dass es einigen buddhistischen Gemeinschaften und Traditionen leider an verlässlichen Strukturen und sicheren Vorgehensweisen mangelt, um Missbrauch ansprechen und einschränken zu können. Deshalb erfahren Betroffene oder Whistleblower Denunziationen, wenn sie auf die Missstände aufmerksam machen möchten. 

Als DBU sind wir uns dieser Problematik bewusst und haben deshalb für unsere Mitgliedsgemeinschaften und Einzelmitglieder eine Freiwillige Ethische Selbstverpflichtungerarbeitet und mehrheitlich auf der DBU-Mitgliederversammlung verabschiedet. Viele unserer Mitgliedsgemeinschaften sind ihr schon beigetreten, einige haben sich eigene Ethik-Richtlinien gegeben; wir werben derzeit um weitere Beitritte der Mitgliedsgemeinschaften zur Selbstverpflichtung. 

Außerdem haben wir Vertrauenspersonen für Missbrauchsopfer benannt, die bereits wertvolle Gespräche führen konnten. Weitere Maßnahmen (wie Aufklärungsarbeit, Dokumentation von Fällen) bringen wir mit Hilfe der Arbeitsgemeinschaft Ethik der DBUderzeit auf den Weg. 

Die DBU ist entschlossen, den Weg der Aufklärung über Missbrauch und sexualisierte Gewalt, der Aufarbeitung vergangener und der Verhinderung neuer Fälle weiterzugehen. Strukturen, Praktiken und Denkweisen, die Missbrauch ermöglichen, müssen sich ändern. Wir bitten alle Einzelmitglieder und Mitgliedsgemeinschaften der DBU, uns dabei zu unterstützen. 

Außerdem empfehlen wir, die Reportage „Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung“ anzusehen. Diese ist noch bis zum 11. November 2022 online.

Vorstand, Rat und AG Ethik der DBU

 

ARTE-Doku, noch bis zum 11. November 2022 online:

www.arte.tv/de/videos/095177-000-A/buddhismus-missbrauch-im-namen-der-erleuchtung/

Ukraine Krieg: Stellungnahme und Aufruf

4. April 2022

Sprachen: українська мова на русском языкеin English

Die Deutsche Buddhistische Union ist erschüttert und zutiefst besorgt über den Krieg in der Ukraine. Kriege aller Art verursachen schweres Leid für alle Betroffenen und Beteiligten auf der ganzen Welt und bringen zukünftiges Leid über Generationen und Grenzen hinweg.

Wir wünschen uns von Herzen und setzen uns dafür ein, dass die Feindseligkeiten bald enden und eine friedliche Lösung für die politische und humanitäre Krise gefunden wird. Das Bedürfnis nach Frieden bzw. der Ablehnung der Gewalt ist sehr stark; das beweisen die weltweit mannigfachen Friedensdemonstrationen, die Proteste innerhalb Russlands und länderübergreifende Solidarität.  

Wir wollen weltweit Anstrengungen unternehmen, alles gewalttätige Handeln und den zugrundeliegenden Hass einzudämmen. Als Buddhistinnen und Buddhisten engagieren wir uns in diesen Zeiten besonders in der Praxis der Weisheit und des Mitgefühls, um nicht selbst zur Aggression beizutragen, sondern Allen unterschiedslos ihrer Herkunft unsere Zuwendung zu schenken, unsere tätige Hilfe anbieten und Verbundenheit mit allen teilen.  

Wir danken allen Einzelmitgliedern und Mitgliedsgemeinschaften, die in den vergangenen Wochen Friedensmeditationen, Demonstrationen, Geld- und Sachspenden und Fluchthilfe organisiert haben. 

Wir bitten Euch Eure Friedensanstrengungen, Hilfsprojekte und Solidaritätsangebote, bekannter zu machen und zu einer Vernetzung des tätigen Mitgefühls beizutragen. Sendet Eure Infos / Links einfach an info@dbu-brg.org; diese werden dann auf der DBU Homepage und über den DBU Newsletter veröffentlicht.

Die nachfolgenden Informationen sind praktische Informationen, die auch auf der Seite Buddhist:innen und der Krieg in der Ukraine zu finden sind. Die Seite enthält weitere Informationen über Aktivitäten von Buddhist:innen im Zusammenhang mit der Ukraine.

Alle, die noch unterstützen oder sich einbringen möchten, finden hier eine erste Auswahl von buddhistischen und bundesweiten Unterstützungsmöglichkeiten: 

Von buddhistischen Freundinnen und Freunden 

  • Mitgefühl in Aktion e.V.: Spenden für eine direkte Soforthilfe im Krisengebiet  mia.eu.com
  • Karma Dechen Chöling – Warsaw Buddhist Center: Aufnahme und Versorgung von Buddhistinnen und Buddhisten aus der Ukraine und Belarus karmadechencholing.eu
  • Mahakaruna: hilft kriegsverletzten und geflüchteten Kindern und Jugendlichen der Ukraine aktion-mahakaruna.de/ 

Sendet uns gerne Eure Aktionen und Angebote.

Für queere Geflüchtete gibt spezielle Angebote

Hilfe für People of Color

Koordinierte Unterkunftshilfe

Auswahl von Möglichkeiten der Geldspenden

ion medeorMedikamentenhilfswerk, „Notapotheke der Welt“: Hilfslieferungen für medizinische Einrichtungen 
Deutsches Rotes KreuzUnterstützt die Schwestergemeinschaft, das Ukrainische Rote Kreuz (URK).
Diakonie KatastrophenhilfeMit ihrer Partnerorganisation Hungarian Interchurch Aid (HiA) verteilt sie Lebensmittel und Hygieneartikel an Geflüchtete innerhalb der Ukraine.
IsraAID Germany e.V.Gemeinsam mit der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) leistet IsraAID Germany e. V. in der Ukraine dringend benötigte psychosoziale Unterstützung für die vom bewaffneten Konflikt betroffenen Gemeinden. In der Ukraine leben viele Überlebende der Shoa. IsraAID unterstützt die betroffenen Gemeinden in der Ostukraine sowie die jüdische Gemeinde von Binnenvertriebenen in Kiew bei der Bewältigung des Konflikts.
Razom for UkraineDie ukrainisch-US-amerikanische Organisation wurde 2014 gegründet, um den Aufbau der Ukraine als junge Demokratie zu unterstützen. Sie hat diverse Möglichkeiten zusammengetragen, wie geholfen werden kann.
United Help UkraineDie ukrainisch-US-amerikanische Organisation unterstützt Menschen vor Ort, etwa Binnengeflüchtete, z.B. mit Medikamenten.
Vostok SOSDie ukrainische Organisation sammelt Spenden für die Zivilbevölkerung der Ostukraine und für Binnengeflüchtete.

„Unsere Welt ist so stark voneinander abhängig geworden, dass ein gewaltsamer Konflikt zwischen zwei Ländern unweigerlich Auswirkungen auf den Rest der Welt hat. Krieg ist überholt – Gewaltlosigkeit ist der einzige Weg. Wir müssen ein Gefühl für die Verbundenheit der Menschheit entwickeln, indem wir andere Menschen als Brüder und Schwestern betrachten. Auf diese Weise werden wir eine friedlichere Welt aufbauen.“ 

Dalai Lama; 28.02.22

Zum Tod von Thich Nhat Hanh

24. Januar 2022

Liebe Schwestern und Brüder,

mit Trauer haben wir von Thich Nhat Hanhs Tod erfahren. Verbunden als spirituelle Familie und voller Dankbarkeit für Thays Lehre und weltweites Engagement, senden wir Euch unser Mitgefühl und unsere Herzenswärme.

Mögen die Samen seines Wirkens und die Kraft Eurer Sangha weiterhin sehr vielen Wesen zugutekommen. 

Der Vorstand im Namen der DBU im Januar 2022

Stellungnahme der DBU: „Der drohende Klimanotstand fordert uns auf, mutig und unverzüglich zu handeln.“

20. September 2021

Der Bericht des Weltklimarates vom 9. August 2021 hat deutlich gemacht, wie prekär es um das Weltklima und damit um das Wohlergehen von Menschheit und Artenreichtum steht. Buddhistinnen und Buddhisten in Deutschland rufen dazu auf, durch eine effektive und mutige Klimaschutzpolitik Leiden zu verhindern und zum Wohle aller Wesen zu wirken. 

Der Klimawandel wird noch schneller als bisher eintreten – durch eine beschleunigte Erwärmung der Atmosphäre, extremere Wetter, den rascheren Anstieg des Meeresspiegels und weitere unkontrollierbare Phänomene. Das hat der Bericht des Weltklimarates (IPCC) vom 9. August 2021 unmissverständlich deutlich gemacht, an dem 740 Expert*innen aus 90 Ländern beteiligt waren. 

Laut IPCC-Bericht gibt es keine Zweifel, wer für diese Entwicklung verantwortlich ist: „Es ist eindeutig, dass menschliches Handeln die Atmosphäre erwärmt hat“. UN-Generalsekretär Antonio Guterres kommentierte den Bericht mit drastischen Worten: „Die Alarmglocken sind ohrenbetäubend und die Beweise sind unwiderlegbar“.

„Würde des Lebens von hoher Bedeutung“ 

Gemeinsam mit vielen anderen besorgten Menschen in Politik, Umweltschutz, Religionen und der sonstigen Zivilgesellschaft hat die Deutsche Buddhistische Union (DBU) mit großer Bestürzung die Überflutungen im Westen Deutschlands und in Belgien in diesem Sommer, die Waldbrände am Mittelmeer, in Russland und im Westen Nordamerikas sowie die Veränderungen der Meeresströmungen im Nordatlantik zur Kenntnis genommen. 

DBU-Vorstandssprecher Nils Clausen betont: „Wenn es der Menschheit nicht gelingt, innerhalb der nächsten 18 Jahre Klimaneutralität zu erreichen, wird sie das 1,5 Grad-Ziel verfehlen, zu dem sie sich 2015 im Paris-Abkommen verpflichtet hat. Dieses Versagen wird unabsehbare Folgen für die weltweite Ökologie und damit auch den Menschen nach sich ziehen. Als Buddhistinnen und Buddhisten, denen die Würde allen Lebens von hoher Bedeutung ist, können wir nicht schweigend zusehen.“ 

Die DBU werde sich dafür einsetzen, auf allen Ebenen notwendige Konsequenzen aus diesem Bericht zu ziehen, betont der DBU-Sprecher. „Wir werden dieses Vorhaben mit unserem Jahresthema Krisen und Transformation aufgreifen. Wir werden herausarbeiten, wie gut sich die Lehre des Buddha dafür eignet zu begreifen, welchen unheilvollen Beitrag der Mensch, wenn er seine Gier nicht zügeln lernt, zu dieser brisanten Lage geleistet hat. Und wir werden aufzeigen, wie die Praxis des Dharma – Innehalten, Achtsamkeit, Verbundenheit, Mitgefühl, Bescheidenheit – als Kraftquelle dienen kann, wenn es darum geht, sich nachhaltig und gemeinschaftlich für ein zukunftsfähiges Miteinander zu engagieren.“ 

„Die Zerstörung unseres Lebensraums wird unermessliches Leid nicht nur für Menschen, sondern auch alle anderen Lebensformen auf unserem Planeten verursachen“, unterstreicht Nils Clausen und erklärt: „Als Buddhistinnen und Buddhisten sehen wir es als unsere Pflicht an, Leiden zu verhindern und zum Wohle aller Wesen zu wirken – sowohl persönlich wie im politischen Raum.“ 

Vor dem Hintergrund des weltweit drohenden Klimanotstands ruft die DBU dazu auf, den globalen Klimastreik am Freitag, den 24. September 2021, zu unterstützen und das Bemühen der Parteien um einen mutigen und effektiven Klimaschutz in die persönliche Entscheidung bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 einfließen zu lassen.

Vorstand und Rat der Deutschen Buddhistischen Union, 20. September 2021

Stellungnahme der Deutschen Buddhistischen Union zur Corona-Impfung

17. Mai 2021

Die Deutsche Buddhistische Union schließt sich der folgenden Erklärung des Runden Tisches der Religionen an.

Erklärung des Runden Tisches der Religionen in Deutschland – Impfen ist Lebensrettung

In Betroffenheit und Sorge

  • angesichts von mehr als 83.000 Corona-Toten in Deutschland, von 3 Millionen weltweit
  • angesichts der schweren Verläufe von Covid-Erkrankungen auch bei jüngeren Menschen und der oft gravierenden Nachwirkungen der Infektion
  • angesichts der Belastung der ärztlichen und der Pflegekräfte auf den Intensivstationen, die zunehmend an ihre Grenzen geraten
  • angesichts der wissenschaftlich nachgewiesenen Tatsache, dass nur konsequentes Impfen – zusammen mit den Hygiene- und Distanzmaßnahmen – der Pandemie ein Ende setzen kann 

ruft der Runde Tisch der Religionen in Deutschland auf, die Chancen der Impfung wahrzunehmen und die Bemühungen zu unterstützen, sie so schnell wie möglich allen Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen.

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ – Dieses Gebot zieht sich wie ein roter Faden durch die Grundüberzeugungen in den verschiedenen Religionen. So wie wir selbst um unsere Gesundheit besorgt sein sollen, so sollen wir uns für den Schutz und die Bewahrung des Lebens der Anderen – bei uns und weltweit – einsetzen.

Website: Runder Tisch der Religionen – Stellungnahmen

Vorstand und Rat der Deutschen Buddhistischen Union im Mai 2021

Stellungnahme der Deutschen Buddhistischen Union zu den politischen Entwicklungen in Myanmar

4. März 2021

Mit großer Sorge verfolgen wir die Ereignisse in Myanmar. 

Das weitgehend buddhistisch geprägte Land stand seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1948 jahrzehntelang unter einer Militärregierung. Erst seit etwa zehn Jahren hat ein ernsthafter Demokratisierungsprozess begonnen; die zweiten weitgehend freien, weitgehend demokratischen Wahlen fanden im November 2020 statt und brachten einen überwältigenden Wahlsieg der Partei der bekannten Führungsfigur Aung San Suu Kyi. 

Am 1. Februar 2021, dem Tag an dem das neu gewählte Parlament zum ersten Mal zusammentreten sollte, stellte das Militär Aung San Suu Kyi und andere Vertreterinnen und Vertreter der gewählten Regierung unter Arrest und übernahm die Macht. Die Begründung, dass es bei den Wahlen zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei, wurde bisher nicht belegt und wird von der großen Mehrheit der Bevölkerung ebenso wenig akzeptiert wie spätere Anklagen gegen die gewählten Volksvertreterinnen und -vertreter. 

Seitdem finden jeden Tag friedliche Proteste statt, an denen sich ein breites Spektrum der Bevölkerung beteiligt; auch Vertreter:innen ethnischer und religiöser Minderheiten und buddhistische Ordinierte unterstützen die Demonstrationen und Aktionen des zivilen Ungehorsams. Auch nehmen auffällig viele junge Menschen teil, die hier für ihre Freiheit und Zukunft kämpfen. Diese „Generation Z“ führt ihren Einsatz mit ganz neuen und kreativen Methoden. Sie alle fordern die Freilassung der Inhaftierten und die Wiedereinsetzung der gewählten Regierung, damit der Demokratisierungsprozess weiter fortschreiten kann. 

Die Militärregierung reagiert mit zunehmender Gewalt auf die friedlichen Proteste. Menschen werden willkürlich verhaftet und ohne rechtliche Grundlage festgehalten, nachts in ihren Wohnungen bedroht und die Polizei schießt vermehrt mit scharfer Munition. Inzwischen gibt es Hunderte Verletzte und mehrere dutzend Tote. Trotzdem setzen sich die Menschen in Myanmar weiter mutig und großem Einsatz für die Wiederherstellung der demokratischen Ordnung ein. Vor allem der jungen Generation scheint es undenkbar, nach wenigen Jahren der Öffnung wieder unter einer Militärdiktatur leben zu müssen. 

Als Deutsche Buddhistischen Union befürworten wir alle friedlichen politischen Maßnahmen der Weltgemeinschaft, die dazu dienen können, die rechtmäßige Regierung Myanmars wieder einzusetzen und die Sicherheit und Rechte der Bevölkerung zu gewährleisten, damit der Demokratisierungsprozess im Land wieder voranschreiten kann und eine Aufarbeitung der Vergangenheit möglich wird. Wir fordern insbesondere die deutsche Regierung auf, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen und sich auch in den internationalen Institutionen weiter für ein freies Myanmar stark zu machen.

Die Menschen in Myanmar sehnen sich nach Demokratie. Diesem tiefen und legitimen Wunsch schließen wir uns an und geben unserer Hoffnung Ausdruck, dass alle Menschen in Myanmar, gleich welcher Religion oder ethnischen Gemeinschaft sie angehören, eine Zukunft des friedlichen und demokratischen Zusammenlebens haben mögen, frei von Militärherrschaft, Gewalt und Diskriminierung. 

4. März 2021, 

Vorstand und Rat der Deutschen Buddhistischen Union

Erklärung der Deutschen Buddhistischen Union zur antisemitischen Attacke in Hamburg am 4. Oktober 2020

14. Oktober 2020

Entsetzt und empört haben wir am 4. Oktober die Nachricht vom antisemitischen Angriff auf ein Gemeindemitglied vor der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Hamburg aufgenommen. Wir verurteilen diese Tat auf das Schärfste und möchten unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern versichern, dass wir mit Mitgefühl und Solidarität an ihrer Seite stehen. Wir denken an das Opfer des Angriffs und an all jene, die sich durch diese – und ähnliche – Taten verunsichert und bedroht fühlen.

Selbst wenn der Täter in einem psychischen Ausnahmezustand gehandelt haben sollte, mindert dies den antisemitischen Charakter seiner Tat nicht. Der Antisemitismus ist eine verabscheuungswürdige rassistische Ideologie, die unsere Demokratie und das respektvolle Miteinander bedroht und damit den Kern unserer Gesellschaft. Dieser Bedrohung müssen sich die Religionsgemeinschaften und andere Akteurinnen und Akteure der Zivilgesellschaft in Einigkeit entgegenstellen. Und zwar nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Wir als Deutsche Buddhistische Union werden darum Maßnahmen und Projekte unterstützen, die diesem Ziel dienen.

Der Rat der Deutschen Buddhistischen Union

Aufruf zur Diskussion: Neustart in die Zukunft

12. Juni 2020

Mit der folgenden Stellungnahme vom 12. Juni 2020 hat der Rat der DBU alle Mitglieder und Mitgliedsgemeinschaften aufgerufen, sich an einem Austausch über „eine klare und überzeugende Vision einer liebens- und lebenswerten Welt“ zu beteiligen.
Die Beiträge werden auf der Seite Neustart in-Zukunft eingestellt.


Liebe Geschwister im Dharma, 

die Corona-Pandemie wird das Zusammenleben der Menschen nachhaltig verändern. Dank ihrer meditativen und spirituellen Praxis können Buddhistinnen und Buddhisten mit dieser Entwicklung besonders einfühlsam umgehen. Der Rat der DBU möchte Euch bitten, Eure Erfahrungen und Überlegungen unter dem Leitgedanken „Wohin uns die Corona-Krise führen kann“ zu beschreiben und uns zuzusenden. Als eine Art Orientierung haben wir das folgende Statement verfasst: 

Seit Jahresbeginn erleben wir eine Zeit, in der vieles zum Stillstand gekommen ist oder sich auf zum Teil unerprobte Weise geregelt hat. Wir sind nicht mehr verreist; wir sind entweder alleine oder zu vielen in eine Wohnung gesperrt und vom Freundeskreis getrennt gewesen; wir haben keine Veranstaltungen mehr besuchen können; und das Arbeitsleben hat plötzlich zuhause stattgefunden oder gleich ganz geruht. Gleichzeitig haben viele Menschen an vielen Stellen dafür gesorgt, dass die materielle Versorgung nicht zusammenbricht. Und viele haben Angst gehabt, dass sie selbst oder Nahestehende am Virus erkranken, während sie – häufig unter hohem Infektionsrisiko – andere Menschen betreut oder gepflegt haben. 

Seit Anfang Mai haben die Lockerungen begonnen, die sich wie ein Neustart in einem fragilen Umfeld anfühlen. Wohin werden die Versuche führen, sich allmählich wieder direkter zu begegnen und dabei die während des zweimonatigen Lockdowns gemachten Erfahrungen und Überlegungen in den Alltag zu integrieren? 

Denn die Corona-Krise wirkt immer noch wie eine Art Blitzlicht im Dickicht unserer Gewohnheiten. Der Schock, dass unsere Welt sich innerhalb kürzester Zeit so sehr verändern konnte, macht uns weiterhin zu schaffen. Bis vor wenigen Wochen erschien uns die Zukunft noch einigermaßen planbar und im Großen und Ganzen verheißungsvoll. Die Covid-19-Pandemie führt uns allen vor Augen, dass diese Annahme schon immer eine Illusion war. Es ist eine der Kernaussagen der buddhistischen Lehre, dass nichts in dieser Welt beständig ist. Der gegenwärtig von uns allen erlebte Wandel ist nur eine von vielen Arten der permanenten Veränderung. 

Viele Menschen erleben die Folgen der Corona-Krise als Leid und bemühen sich um dessen Überwindung. Für die materiellen Probleme haben viele Institutionen und Organisationen Angebote zur Verfügung gestellt, die durch die überall sichtbare Bereitschaft begleitet wird, sich gegenseitig zu unterstützen. Nicht nur in Deutschland ist dieses Verhalten ein wichtiges Fundament für eine erfolgreiche Bewältigung aller entstandenen Schwierigkeiten. 

Buddhistische Praxis kann in dieser Zeit für viele Menschen eine Hilfe sein, mit ihren Ängsten und anderen negativen Gefühlen besser zurechtzukommen – z.B. durch Metta-Meditation oder Achtsamkeitsübungen. Oder mithilfe unzähliger anderer Praxis-Übungen, die im Laufe der Jahrtausende entwickelt und ständig verfeinert worden sind. Seit Beginn dieser Krise ist eine Vielzahl von Online-Angeboten entstanden, die Meditations-Praxis, spirituellen Austausch und Gemeinschafts-Erfahrungen bieten. Natürlich ersetzen solche Treffen nicht die wirkliche Begegnung mit anderen Menschen – sind aber besser, als unter Zweifel, Furcht und Vereinsamung zu leiden. 

Ging es in den Medien anfangs vorrangig darum, welche Methoden zur Bekämpfung der Pandemie am erfolgversprechendsten sind, verlagert sich der öffentliche Diskurs nunmehr auf die Frage, wie sich der begonnene Ausstieg aus den Notmaßnahmen weiter entwickeln soll. Angesichts der jetzt erlebten Fragilität der bis dahin als „normal“ erlebten Lebensweise rückt auch die Frage in den Fokus, zu welcher Art der „Normalität“ wir eigentlich zurückkehren wollen.

Die Frage, welche Art von Leben nachhaltig sinnvoll und zukunftsfähig ist, ist für uns Buddhistinnen und Buddhisten ständig relevant, weil wir ein Teil der Zivilgesellschaft sind und die Lehre des Buddha uns konkrete Hinweise gibt, welche Entwicklungen heilsam und welche unheilsam sind. Wenn wir uns an die Welt vor dem Beginn der Pandemie erinnern, denken wir vor allem an eine Welt der scheinbar unlösbaren Krisen: die Klimakrise mit den dazu gehörigen Naturkatastrophen, rasantes Artensterben, Plastikmüll-Verseuchung in den Ozeanen und auch in unserer Nahrung, religiös-nationalistische Konflikte als Auslöser großer Migrationswellen, Rechtspopulismus und Rassismus, zunehmende Spannungen und Wirtschaftskriege zwischen großen Nationen, starke Zunahme sozialer Ungerechtigkeit und Armut. Diese Liste lässt sich noch um einiges erweitern. 

Wir haben uns zu fragen, wie die Welt nach dem Neustart aussehen soll – zum Beispiel im ökonomischen Bereich. Geht es darum, die Wirtschaft möglichst schnell in ihrer bisherigen Form wieder hochzufahren oder besser gleich Alternativen zum Drang nach einem ständigen Wachstum auf einem begrenzten Planeten zu suchen und zu fördern? Ist es nicht sinnvoller, aus dem Neustart auch einen Neubeginn zu machen, indem wir uns z.B. dafür einsetzen, dass bevorzugt Projekte, Unternehmen und Branchen gefördert werden, die nachhaltiger, ökologischer oder sozialer ausgerichtet sind? 

Wir Buddhistinnen und Buddhisten möchten unseren Beitrag leisten, in allen Lebensbereichen eine klare und überzeugende Vision einer liebens- und lebenswerten Welt zu entwerfen und umzusetzen. Wir sind der Meinung, dass jede Krise viele Türen für heilsame Entwicklungen öffnet. Wir (die DBU und ihre Mitglieder) wollen uns daran beteiligen, diese Türen zu öffnen und die auf diese Weise gefundenen Möglichkeiten zu benennen. Über diese Aufgabe möchten wir uns gerne mit allen Interessierten austauschen. Beiträge zu diesem Thema sind erwünscht und werden von uns online gestellt. 

Wir sind gespannt auf eure Rückmeldungen! 

Der Rat der DBU

Stellungnahme des DBU-Vorstandes zu den Morden in Hanau

24. Februar 2020

Erschüttert hat der Vorstand der Deutschen Buddhistischen Union von dem Anschlag auf unsere Nachbarinnen und Nachbarn in Hanau am 19. Februar 2020 erfahren. Zehn Menschen wurden ermordet, weitere verletzt, der Täter beging Suizid.

Gemeinsam mit vielen anderen möchten wir gegenüber den Hinterbliebenen unsere Trauer und unser tiefes Beileid für ihren unermesslichen Verlust zum Ausdruck bringen. Worte können nicht beschreiben, was ihnen zugefügt wurde.

Nach jetzigem Kenntnisstand war der Täter psychisch krank und handelte aus rechtsradikalen Motiven. Derzeit ist von einem Einzeltäter die Rede. Doch ganz gleich, ob er im Alleingang handelte oder Unterstützer hatte – es gibt ein gesellschaftliches Klima, in dem er agierte.

Wir wenden uns gegen subtile und offene Hassreden gegen Muslime und gegen eine Verharmlosung antimuslimischer Ressentiments. Wir rufen alle Menschen dazu auf, hier in Deutschland mit seiner kostbaren religiösen und kulturellen Vielfalt alles daran zu setzen, dass wir friedlich und respektvoll zusammenleben können und immer wieder zu einer Einheit in der Vielfalt finden.

Als Buddhistinnen und Buddhisten wissen wir, wie sehr Menschen, deren Vorfahren aus Westeuropa stammen, von der kulturellen Begegnung mit Menschen und Weltanschauungen aus anderen Regionen der Erde lernen können.

Den Austausch mit unseren muslimischen Nachbarn werden wir im interreligiösen Dialog, aber auch im ganz persönlichen nachbarschaftlichen Kontakt nun umso intensiver pflegen.

Der Vorstand der DBU
Martin Hage, Nils Clausen, Claus Herboth, Felix Baritsch

Stellungnahme der DBU zu Rassismus und Rechtsradikalismus

1. Dezember 2019

In unserer Gesellschaft erleben wir derzeit eine Zunahme von rassistischen und rechtsradikalen Äußerungen und Taten. Im Netz werden nicht nur antisemitische oder sonstige rassistische Beleidigungen verbreitet, sondern es wird auch hemmungslos zu entsprechenden Gewalttaten aufgerufen. Es werden Verschwörungstheorien in Umlauf gebracht, die wahlweise Juden, Muslimen, Geflüchteten oder anderen Minderheiten unterstellen, unsere Gesellschaft zu unterwandern. Und es gibt eine zunehmende Anzahl von Gewalttaten, die auf diesem ideologischen Nährboden gedeihen. Beispiele hierfür sind die NSU-Morde, das Attentat an Walter Lübcke und der versuchte Anschlag auf die Synagoge in Halle.
 
Der Rat der Deutschen Buddhistischen Union ist der Überzeugung, dass Rassismus und Rechtsradikalismus in keiner Weise in Einklang zu bringen sind mit den ethischen Werten, die die Grundlage des buddhistischen Weges bilden. Das gilt für rassistische Hasssprache, herabmindernde und pauschale Unterstellungen genauso wie für Aufrufe zu und Ausführung von Gewalttaten.

Alle buddhistischen Überlieferungen betonen den unverzichtbaren Wert der Friedfertigkeit und der Gewaltfreiheit sowohl um der Gemeinschaft willen als auch zum Wohl des einzelnen Menschen:

„Noch nie in dieser Welt
Hat Hass gestillt den Hass.
Nur liebende Güte stillt den Hass.
Dies ist ein ewiges Gesetz.“

(Theravada-Buddhismus, Wort des Buddha, überliefert im Dhammapada)

„Im Bewusstsein des Leides, das durch Fanatismus und Intoleranz entsteht, sind wir entschlossen, Lehrmeinungen, Theorien oder Ideologien, einschließlich der buddhistischen, nicht zu verherrlichen und uns nicht an sie zu binden Wir sind entschlossen, buddhistische Lehren als Orientierungshilfen zu sehen, um Verstehen und Mitgefühl zu entwickeln. Sie sind keine Dogmen, für die gekämpft, getötet oder gestorben werden sollte.“

(Vietnamesischer Zen-Buddhismus, Thich Nhat Hanh)

„Ein echter, dauerhafter Weltfrieden wird nur möglich sein, wenn jeder von uns sich von innen heraus darum bemüht. Deshalb ist es entscheidend, dass wir anderen gegenüber einfühlsam bleiben und – aus den Bewusstsein heraus, dass ihr Glück dem unseren gleichgestellt ist – nichts tun, was ihnen Leid zufügen könnte.“

(Tibetischer Buddhismus, Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama)

 Wir veröffentlichen diese Stellungnahme nicht, um eine politische Debatte zu führen, sondern aus Sorge um die Zukunft unserer Gesellschaft. Diese ist in Gefahr, wenn elementare Grundlagen unseres Zusammenlebens in Frage gestellt werden – wie Toleranz, Mitgefühl, Gemeinsinn und Gewaltfreiheit. Wenn einzelne Gruppen in unserer Gesellschaft ausgegrenzt und angegriffen werden, trifft das nicht nur die Opfer, sondern uns alle.

Der Rat der DBU wird daher allen Tendenzen entgegentreten, die unsere buddhistischen Werte missachten oder beschädigen.

Der Rat der DBU im Dezember 2019

Stellungnahme des Vorstands der DBU zum Anschlag auf die Synagoge in Halle

16. Oktober 2019

Der Runde Tisch der Religionen in Deutschland hat aus Anlass des Mordanschlags von Halle eine Erklärung veröffentlicht. Dies geschah auch im Namen unseres DBU-Vertreters Dr. Martin Ramstedt. Da sich die DBU inhaltlich vollständig mit dieser Erklärung identifizieren kann, wollen wir uns dieser hiermit anschließen.

Der Rat der DBU im Oktober 2019

Erklärung des Runden Tisches der Religionen in Deutschland zum Anschlag in Halle

Als Mitglieder des Runden Tisches der Religionen in Deutschland sind wir zutiefst getroffen und erschüttert über den schrecklichen antisemitischen Anschlag in Halle. Dass nach dem Holocaust und dem Aufbau unserer den Menschenrechten verpflichteten Demokratie in Deutschland wieder die Saat rechtsradikaler Ideologie aufgehen kann, trifft uns ins Herz.

In unseren Erklärungen zu Religionsfreiheit und Toleranz, zur Überwindung von Hass und Gewalt gerade auch in und mit den Religionen haben wir uns verpflichtet, jedem Extremismus und jeder rassistischen Hetze in Zusammenarbeit mit allen zivilgesellschaftlichen Kräften entgegen zu wirken.

Wir stehen an der Seite unserer jüdischen Schwestern und Brüder. Wir trauern um die Opfer und ihre Angehörigen und schließen sie in unsere Gedanken und Gebete ein. Wir rufen alle Mitbürgerinnen und Mitbürger auf, in Politik, Bildung, Begegnung und Zusammenarbeit die Werte der Solidarität, der wechselseitigen Anerkennung und Achtung, der Partnerschaft und Freundschaft mit Leben zu füllen, frei von jedem Hass und jeder menschenverachtenden Ideologie! Wir wollen aus der Kraft unseres Glaubens und unserer Überzeugung mit bauen an der gemeinsamen Zukunft in unserem Land.