Stellungnahme des DBU-Vorstandes zu den Morden in Hanau
Erschüttert hat der Vorstand der Deutschen Buddhistischen Union von dem Anschlag auf unsere Nachbarinnen und Nachbarn in Hanau am 19. Februar 2020 erfahren. Zehn Menschen wurden ermordet, weitere verletzt, der Täter beging Suizid.
Gemeinsam mit vielen anderen möchten wir gegenüber den Hinterbliebenen unsere Trauer und unser tiefes Beileid für ihren unermesslichen Verlust zum Ausdruck bringen. Worte können nicht beschreiben, was ihnen zugefügt wurde.
Nach jetzigem Kenntnisstand war der Täter psychisch krank und handelte aus rechtsradikalen Motiven. Derzeit ist von einem Einzeltäter die Rede. Doch ganz gleich, ob er im Alleingang handelte oder Unterstützer hatte – es gibt ein gesellschaftliches Klima, in dem er agierte.
Wir wenden uns gegen subtile und offene Hassreden gegen Muslime und gegen eine Verharmlosung antimuslimischer Ressentiments. Wir rufen alle Menschen dazu auf, hier in Deutschland mit seiner kostbaren religiösen und kulturellen Vielfalt alles daran zu setzen, dass wir friedlich und respektvoll zusammenleben können und immer wieder zu einer Einheit in der Vielfalt finden.
Als Buddhistinnen und Buddhisten wissen wir, wie sehr Menschen, deren Vorfahren aus Westeuropa stammen, von der kulturellen Begegnung mit Menschen und Weltanschauungen aus anderen Regionen der Erde lernen können.
Den Austausch mit unseren muslimischen Nachbarn werden wir im interreligiösen Dialog, aber auch im ganz persönlichen nachbarschaftlichen Kontakt nun umso intensiver pflegen.
Der Vorstand der DBU
Martin Hage, Nils Clausen, Claus Herboth, Felix Baritsch