Studienkurs: Die Weisheit der Mahamudra-Meister – Modul 2

Der Unterschied von gewöhnlichem und erwachtem Bewusstsein Nam-Sche Ye-Sche Djepa Der 3. Karmapa Rangjung Dorje schrieb diesen berühmten Text im 14. Jahrhundert und legte darin auf brillante Weise die Tiefe des buddhistischen Bewusstseinskonzepts dar. Alle fühlenden Wesen haben einen Geist, und der Geist aller Wesen hat eine doppelte Essenz oder Natur. Es gibt das gewöhnliche Bewusstsein mit seinen Sinnes- und Geistesbewusstseinsarten und es gibt die wahre Natur von allem, den erwachten Weisheitsgeist. Der gewöhnliche Geist oder die relative Essenz des Geistes wird hier „Nam-Sche“ genannt und der tiefe Geist oder die absolute Natur des Geistes wird „Ye-sche“ genannt. Eine andere Terminologie für eine ähnliche Sichtweise wäre, von „Sem“ und „Rigpa“ zu sprechen. Dieser Ansatz lehrt, wie unser gewöhnlicher Geist in einen Weisheitsgeist verwandelt werden kann, d. h. in die Buddha-Natur, wie sie sich in den Fünf Buddha-Familien spiegelt. Um ein Verständnis für diese Anschauung zu entwickeln, ist es wichtig, den Unterschied zwischen gewöhnlichem und erwachtem Bewusstsein zu verstehen und einen Text wie diesen aufmerksam anzuhören oder zu lesen. Dann kann man diese Ansicht in der Meditation anwenden und wird erkennen, dass sie die eigene Meditationserfahrung verbessert und dabei klärt, was man eigentlich tut, wenn man meditiert und was deren Ergebnis sein könnte... Präsenzkurs Livestream