Was kommt nach der Krise, was haben wir daraus gelernt und nehmen es mit ins Leben „danach“?

Gelernt haben meine Mit-Praktizierenden und Mit-Meditierenden daraus, dass man durchaus enger zusammenrücken kann – obwohl man sich nicht nahekommen darf. Das äußert sich in Hilfsbereitschaft, indem Einkaufshilfe angeboten wird und durch häufigere Kontakte über Telefon, Email o.ä. Dieses Mitgefühl und die Hilfsbereitschaft werden hoffentlich erhalten bleiben.

Was wir auch erfahren haben, ist die Fähigkeit, einfacher zu leben: weniger essen zu gehen, keine Veranstaltungen zu besuchen, sich stattdessen mit ganz anderen Dingen zu beschäftigen, die man vergessen hatte. Vielleicht hat man mehr in sich hineingeschaut, wie habe ich gelebt, war ich immer mitfühlend, liebevoll, habe ich mich mit anderen Menschen gefreut und habe ich Gleichmut praktizieren können? Wenn noch nicht so ganz, bin ich bereit, daran zu arbeiten, es besser zu machen? Kann ich Menschen, die ich nicht mag, anlächeln und sie so sein lassen wie sie sind, weil ich die bei ihnen abgelehnten Eigenschaften ja auch in mir habe? Es ist sicher keine einfache Erkenntnis und Arbeit, aber wir hatten u.U. die Zeit dafür damit anzufangen.

Wir hoffen, dass diese Gedanken und Bemühungen erhalten bleiben, dass wir nicht so gleichgültig, egoistisch, gierig, voller Ablehnung weiterleben wie vorher. Natürlich sind damit nicht alle Menschen gemeint, es gab und gibt schon immer solche, die das soeben beschriebene nicht lebten und leben.

Möge dieses Zusammenrücken weiter so bleiben – das ist unser Herzenswunsch und wir, unsere kleine Meditationsgruppe bemühen uns, ihn umzusetzen.

Lieben Gruß aus dem schönen Fichtelgebirge

Rosemarie Schmiedel, 18. Juni 2020