Auszeichnung zum Internationalen Frauentag 2023

8. März 2023 | _Alle | Frauen im Buddhismus

Am heutigen Internationalen Frauentag werden Gabriela Frey und Ursula Richard mit dem Outstanding Women in Buddhism Award (OWBA) ausgezeichnet. Diese Ehrung vergibt die International Women’s Meditation Center Foundation mit Hauptsitz in Rayong, Thailand, jährlich an Frauen weltweit – Nonnen sowohl als auch Laien-Frauen. In diesem Jahr werden insgesamt sechzehn Frauen ausgezeichnet, die sich in besonderem Maß für den Buddhismus engagiert haben. Die öffentliche Auszeichnung findet heute um 14 Uhr online statt, jede:r kann daran teilnehmen.

Online-Preisverleihung heute ab 14:00 Uhr

Die Preisverleihung ist öffentlich. Die Zoom-Zugangsdaten sind:
https://us02web.zoom.us/my/rmm7742441474?pwd=QUUzeGx4Y1hGZ3VFS1ZldWFIZGlWQT09 
Zoom ID : 7742441474      Password: 10321 

Die Stiftung

Die buddhistischen Nonnen Bhikkhuni Rattanavali und Bhikkhuni Dr. Lee haben die Stiftung „Inernational Women’s Meditation Center Foundation“ (IWMF) vor mehr als 20 Jahren ins Leben gerufen. Sie setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit ein und ist in Thailand staatlich anerkannt. Die jährliche Vergabe des Outstanding Women in Buddhism Awards ist eine von mehreren Maßnahmen zur Förderung von Frauen im Buddhismus.

 

Die Auszeichnung

Von den sechzehn Frauen, die in diesem Jahr ausgezeichnet werden, stammen insgesamt drei aus Europa. Neben den Deutschen Gabriela Frey und Ursula Richard ist das noch Lama Chimey Lhatso aus Schweden. Gabriela Frey ist übrigens in dieser Liste für Frankreich aufgeführt.

Die vollständige Liste der Ausgezeichneten und ein kurzes Video mit der Würdigung der Geehrten finden Sie hier:
Outstanding Women in Buddhism 2023

Es folgt hier die Übersetzung der Würdigung im Rahmen der Auszeichnung. Über beide Frauen gäbe es darüberhinaus noch weit mehr zu ihrem Einsatz für Buddhismus und besonders für Frauen im Buddhismus zu sagen – siehe dazu auch die Linkliste am Ende des Beitrags.

Gabriela Frey (Frankreich)

Gabriela Frey

Gabriela Freys emotionale Ausgeglichenheit und ihre kommunikativen Fähigkeiten kommen nicht nur ihrer Karriere als Marketingmanagerin zugute, sondern halfen ihr auch in ihrer Rolle als Pionierin, die den Buddhismus in den Europarat und das Europäischen Parlament eingebracht hat.

Von ihren Beiträgen im Menschenrechtsausschuss des Europarats bis hin zu ihrem feministischen Standpunkt zur Frage „Sind Religionen ein Ort der Emanzipation für Frauen?“ ist Gabriela Frey die Wegbereiterin für die Europäische Buddhistische Union bei der Konferenz der Internationalen Nichtregierungsorganisationen (INGOs) des Europarates.

Im Europäischen Parlament war sie von 1988 bis 2017 als Assistentin mehrerer deutscher Abgeordneter des Europäischen Parlaments tätig. Sechzehn Jahre lang vertrat sie als Sekretärin die Tibet Intergroup im Europäischen Parlament und koordinierte monatliche Treffen mit folgenden Ergebnissen: Besuche Seiner Heiligkeit des Dalai Lama in Straßburg, Deutschland und Brüssel, Belgien, sowie vier Delegationen von Parlamentariern in Dharamsala, Indien zum Austausch mit der tibetischen Exilregierung. Im Jahr 2019 war sie die erste Gastrednerin zum Thema Buddhismus in Europa im Europäischen Parlament.

Gabriela Frey hat die Beziehungen zwischen der Europäischen Buddhistischen Union und den europäischen Institutionen koordiniert, was zur Teilnahmeberechtigung im Europarat führte. Sie war und ist nicht nur Koordinatorin für europäische Angelegenheiten in der Deutschen Buddhistischen Union, sondern koordinierte im Rahmen ihrer Tätigkeit für die Europäische Buddhistische Union auch nationale buddhistische Vereinigungen und Netzwerke auf dem gesamten Kontinent.

Darüber hinaus hat sie die Frauen in Frankreich durch die Gründung von Sakyadhita France gestärkt.

Als Repräsentantin der Europäischen Buddhistischen Union vertrat Gabriela Frey auch die nationalen buddhistischen Unionen von Österreich, Belgien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich im Europarat. Ein wahrhaftes Geschenk für die Menschheit.

Ihr Forschungsbericht mit dem Titel „Buddhism: A Traditional Religion Rooted in Europe“ zeichnet die frühen Beziehungen zwischen dem Buddhismus und den Europäern nach, die bis in die Zeit von Buddha Guatama zurückreichen.

Deutsche Übersetzung der Auszeichnung durch die Redaktion

Ursula Richard (Deutschland)

Ursula Richard

Ursula Richard wurde 1955 in Wuppertal geboren, im schönen Bergischen Land, einer Mittelgebirgsregion mit Wäldern, Wiesen, Flüssen und Seen in Deutschland. Sie stammt aus einer katholischen Arbeiterfamilie und wuchs mit einer tiefen Liebe zum Wandern auf.

Schon früh wurde sie mit Krankheit, Leid und Tod konfrontiert und begann, den Sinn des Lebens zu hinterfragen. „Wer oder was war Gott, das Göttliche? Was ist hinter oder jenseits von allem?“ Sie schreibt:

„Diese Fragen bewegen mich auch heute noch und ich habe versucht, mich ihnen in meinem Leben auf unterschiedliche Weise zu nähern: durch Meditation, Stille, spirituelle Praxis, vor allem auf dem Zen-Weg, durch Schreiben, durch die Übersetzung von Büchern von Thich Nhat Hanh, durch die Veröffentlichung von Büchern, die mir am Herzen liegen, in der Edition Steinrich, durch Vorträge, durch Wandern in der Natur, durch meine Freundschaften und Beziehungen und durch mein Bemühen, Verbundenheit und Liebe im Leben zum Ausdruck zu bringen.“

Ursula Richard war Programmleiterin beim Thesus Verlag, der Bücher über Zen, Buddhismus und Meditation herausgibt. Sie war sieben Jahre lang Chefredakteurin von BUDDHISMUS aktuell und ist seit 2009 Verlegerin der Edition Steinrich. Ursula Richard hat die meisten Bücher des Ehrwürdigen Thich Nhat Hanh ins Deutsche übersetzt, ein Projekt, mit dem sie 1986 begann. Sie ist auch selbst Autorin; zu ihren Büchern gehören: Drei Säulen des Glücks, Stille in der Stadt und Dankbarkeit macht glücklich. Zu ihren Radiobeiträgen gehören: „Madame Buddha: Wenn Frauen erwachen“.

Ursula Richard bemerkt:
„Vielen Frauen fällt es schwer, sich selbst zu akzeptieren und sich mit den Augen der Liebe und des Verständnisses zu sehen oder sich als kraftvoll und stark zu erleben. Warum ist das so? Was hindert uns daran, fürsorglich, mitfühlend und wertschätzend mit uns selbst zu sein?“

Im Herbst 2020 wurde Ursula Richard in einer japanisch-buddhistischen Tokudo-Zeremonie in Felsentor, Schweiz, zur buddhistischen Priesterin geweiht.

Deutsche Übersetzung der Auszeichnung durch die Redaktion

Links:

The International Women’s Meditation Center Foundation, die die Auszeichnungen vergibt. Alle Preisträgerinnen und mehr über die Organisation und den Hintergrund der Preisvergabe: https://iwmcf.net/award/2023

Eine sehr schöne Ausführung zur diesjährigen Auszeichnung gibt es auch bei UrsacheWirkung:
https://www.ursachewirkung.com/leben/4737-outstanding-women-in-buddhism-awards-owba

Ursula Kogetsu Richard ist nicht nur Verlegerin, sondern auch Übersetzerin, Herausgeberin, Autorin und Zen-Priesterin. Sie leitet Seminare und ist Rednerin auf Veranstaltungen. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Seite ihres Verlages Edition Steinrich:
https://edition-steinrich.de/ursula-richard/

Gabriela Frey ist Gründungspräsidentin von Sakyadhita France, dem französischen Zweig der internationalen Vereinigung buddhistischer Frauen und außerdem Vorstandsmitglied des deutschen Zweiges, Sakyadhita Germany. Außerdem ist sie Vorstandsmitglied der Brambosch-Schaelen-Stiftung, einer Stiftung zur Förderung buddhistischer Nonnen in Deutschland, und Initiatorin des Netzwerks buddhistischer Frauen in Europa. Sie unterstützte die Gründung des Nonnenklosters Sakya Rinchen Choling bei Dehradun.
https://www.brambosch-schaelen-stiftung.de
https://sakyadhita-germany.org
https://www.buddhistwomen.eu
https://www.sakyanunnery.org

International:

Buddhistdoor Global: https://www.buddhistdoor.net/news/international-womens-meditation-center-foundation-presents-16-outstanding-women-in-buddhism-awards