SASCE – Sicherheit in starken Gemeinschaften in Europa

Ein Projekt unter Beteiligung der Europäischen Buddhistischen Union (EBU) und ein Beitrag gegen Diskriminierung

SASCE ist ein vielschichtiges Projekt mit dem Ziel, die Sicherheit an Orten der religiösen Praxis, innerhalb spiritueller Gemeinschaften und zwischen christlichen, buddhistischen, muslimischen und jüdischen Gemeinden entscheidend zu erhöhen. Die Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden soll gestärkt werden, indem formalisierte Kommunikationskanäle zwischen der Gemeindeführung und den (Vollzugs-)Behörden geschaffen werden.

Finanziert wird SASCE von der Europäischen Kommission, inhaltlich getragen wird das Projekt von vier Partner-Organisationen, zu denen neben der Europäischen Buddhistischen Union die Europäische Konferenz der Kirchen, Faith Matters, eine Organisation die zum Ziel hat, Konfliktlösungsinstrumente für Glaubensgemeinschaften zu entwickeln, und das Sicherheits- und Krisenzentrum des Europäischen Jüdischen Kongresses gehören.

SASCE baut auf den Empfehlungen (best practices) der Kommission für den Schutz öffentlicher Räume und auf dem Wissen und der Expertise von gut organisierten Gemeinden und Sicherheitsgruppen auf.

In einer ersten Phase der Datenerhebung sollen einerseits eine Fallsammlung von Diskriminierungsfällen und andererseits eine Sammlung existierender Schutzinstrumente erstellt werden. Danach sollen Inhalte entwickeln werden, dazu gehören zum Beispiel ein grundlegendes Sicherheitsbewusstsein, Sicherheitswerkzeuge und Krisenmanagement. Über ein soll ein Netzwerk von Sicherheits-Botschaftern geschaffen werden, die in Schulungen, Briefings in und um Gemeinden sowie breitere Kommunikationskampagnen in ganz Europa verbreitet. 

Wir hoffen, dass dies der Beginn eines langfristigen Prozesses der interreligiösen Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheit sein wird, der sehr positive Auswirkungen für unsere Gemeinschaften in den EU-Mitgliedsstaaten und darüber hinaus haben wird.

AUFRUF von Stefano Bettera (EBU Vize-Präsident) an die buddhistischen Gemeinden in Europa, bezüglich des SASCE Projekts:

Ich schreibe Ihnen, weil ich Ihre Unterstützung für ein EBU-Projekt benötige, das wir kürzlich in Zusammenarbeit mit der EU-Kommission begonnen haben und das von ihr finanziert wird. Wir denken, dass dies eine große Chance für die EBU auf vielen Ebenen ist, und auch für Ihre Sangha oder Gemeinschaft könnte es potenziell sehr nützlich sein.

Das Projekt hat das Kürzel SASCE, was „Safer and Stronger Communities in Europe“ bedeutet, und zielt darauf ab, spirituelle Gemeinschaften und Orte der Verehrung mit Ratschlägen und Werkzeugen zu unterstützen, um eine Krise, eine potenzielle Bedrohung, Vandalismus, Online-Belästigung und andere Sicherheitsfragen zu bewältigen.

 
Damit dies effizient funktioniert, werden wir ein Netzwerk von „Sicherheits-botschaftern“ innerhalb der buddhistischen Gemeinschaft der EU aufbauen, die wir in die Informationen und Schulungen einbeziehen und mit den Protokollen für das Krisenmanagement, die wir entwickeln werden, unterstützen. Auf der anderen Seite werden wir auch Ihre Berichte über alle Vorfälle benötigen, die in und um Ihre buddhistische Gemeinschaft geschehen oder geschehen sind.

Der Sicherheitsbotschafter könnten Sie sein, oder jemand in Ihrer Gemeinde, der für mich der Ansprechpartner für dieses Projekt sein möchte. Bitte seien Sie so nett und lesen Sie das Briefing unten und antworten Sie mir, wenn Sie an diesem sinnvollen Projekt teilnehmen möchten.

Das Projekt „Safer and Stronger Communities in Europe (SASCE)“, das von der Europäischen Kommission finanziert wird, bringt zum ersten Mal die Europäische Buddhistische Union (EBU)die Europäische Konferenz der Kirchen (KEK), Faith Matters und das Sicherheits- und Krisenzentrum (SACC) des Europäischen Jüdischen Kongresses (EJC) zusammen, um Kultstätten zu schützen und Brücken für ein vereinteres Europa zu bauen. 

 
Wir freuen uns, dass die Kommission ihr Vertrauen in dieses gemeinsame Projekt gesetzt hat, das auch eine Gelegenheit bietet, sich in einem wirklich gemeinschaftlichen Geist zu vernetzen und das Bewusstsein für die Bedeutung der Gotteshäuser im sozialen Gefüge Europas zu schärfen.

  
Aber damit SASCE wirklich effektiv sein kann, brauchen wir Ihre Mitarbeit: Eine der wichtigsten Maßnahmen in der Arbeit, die wir in den nächsten zwei Jahren durchführen werden, betrifft die Überwachung möglicher Risiken und Bedrohungen, die die Gotteshäuser und die verschiedenen Gemeinschaften in unseren Ländern gefährden könnten.

 
Es ist klar, dass einige unserer Partner schon seit einiger Zeit mit ernsten Krisensituationen zu tun haben, und ihre Erfahrung und Mitarbeit in diesem Prozess ist grundlegend. Deshalb haben wir die Idee von SASCE-Botschaftern entwickelt, also von Menschen, die Situationen von:

  • Gefahr
  • Bedrohungen
  • Aggression
  • Episoden, die in irgendeiner Weise betreffen: die Verletzung von Menschenrechten, beginnend mit religiösen Rechten und einschließ-lich Diskriminierung, in ihrem eigenen Territorium oder Land.

Oft sind verbale Aggressionen, rassistische oder diskriminierende Haltungen der erste Schritt zu echter Gewalt. Deshalb müssen wir gerade jetzt wachsam sein und uns eine Sensibilität, eine Kultur aneignen, die uns helfen kann, geeignete Lösungen und Werkzeuge für den Umgang mit der Gefahr zu entwickeln.

 
Niemand kennt besser als Sie den kulturellen und sozialen Kontext Ihres eigenen Landes, die Sprache, die in sozialen Netzwerken oder in den Medien verwendet wird oder mit Episoden von Diskriminierung oder Rassismus verbunden ist. Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Berichte können wirklich eine grundlegende Hilfe beim Aufbau eines inklusiveren Europas und einer Gesellschaft sein, die die Rechte aller respektiert.

Religiöse Bigotterie und Rassenfeindlichkeit führen oft zu einem starken Anstieg von gewalttätigen Angriffen. Fremdenfeindlichkeit und systemati-sche Gewalt können unsere Gemeinschaften ernsthaft gefährden. Das erste Gelübde des Bodhisattvas – „Die Lebewesen sind zahllos; wir geloben, sie alle zu retten“ – lädt uns ein, gemeinsam für den Schutz der Freiheit zu arbeiten. Wie die Sutras uns daran erinnern, ist die spirituelle Freundschaft das Ganze des buddhistischen Pfades. Wenn jemand leidet, kommen wir als Gemeinschaft zusammen.
 
Wir unterstützen uns gegenseitig, wir helfen einander, weil unsere Leben untrennbar miteinander verbunden sind. Wir leiden nicht allein, noch heilen wir allein. Nur wenn wir als Sangha zusammenkommen, können wir die Freiheit der anderen wirklich unterstützen. Denn aus dem Leiden der Menschen kann Mitgefühl entstehen, weil die Fragmente untrennbar mit dem Ganzen verbunden sind. In ähnlicher Weise wird die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen muslimischen, christlichen, buddhistischen und jüdischen Gemeinschaften, die das Herzstück des SASCE-Projekts bildet, die verschiedenen Partner in die Lage versetzen, die besten Praktiken der gegenseitigen Sicherheit zu teilen und einem größeren Publikum zugänglich zu machen und Brücken zu bauen, die Europa geeinter, friedlicher und toleranter machen können.

Als Teil dieser Initiative werden die vier Partnerorganisationen Werkzeuge zur Verbesserung des Sicherheitsbewusstseins und des Krisenmanagements entwickeln. Diese Werkzeuge werden durch ein Netzwerk von Botschaftern sowie durch breitere Kommunikationskampagnen verbreitet. Schließlich zielt das Projekt auch darauf ab, das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen der Zivilgesellschaft und den nationalen Behörden zu stärken, indem es formalisierte Kommunikationskanäle zwischen der Führung der Gemeinschaft und den ausführenden öffentlichen Behörden erleichtert.


Auch hier sind wir auf die Mithilfe von Ihnen allen angewiesen, um diese Arbeiten durchzuführen. Wir bitten Sie daher, uns mitzuteilen, ob Sie bereit sind, als Sicherheitsbeauftragte zu fungieren, indem Sie:

  • Informationen
  • Berichte
  • und anderes nützliches Material

Senden an: anti-diskriminierung@dbu-brg.org

Website SASCE der Europäischen Buddhistischen Union:

sasce.eu