Internationale buddhistische Frauenorganisation Sakyadhita
21. April 2022 | Frauen im Buddhismus
Nach Auszeit ist wieder ein deutscher Zweig aktiv
Sakyadhita Germany ist ein Teil der Gemeinschaft von Sakyadhita International, die 1987 während der ersten Nonnenkonferenz in Indien gegründet wurde. Gründungsmitglieder waren unter anderen die bekannten Dharmalehrerinnen und Buddhismusexpertinnen Ayya Khema, Carola Roloff und Sylvia Wetzel. Sakyadhita hat es sich zur Aufgabe gesetzt, Frauen im Buddhismus zu unterstützen und zu fördern, vor allem buddhistische Nonnen, die in vielen Ländern und Bereichen immer noch nicht gleichberechtigt sind. In Deutschland gab es bereits seit 2013 eine nationale Gruppe von Sakyadhita, die aber im Jahr 2019 offiziell ihre Aktivitäten eingestellt hat. Sie konzentrierte sich vorwiegend auf die Teilnahme an den regelmäßigen internationalen Konferenzen alle zwei Jahre.
Während der Corona-Pandemie hat sich aus dem Umfeld der Brambosch-Schaelen-Stiftung nun ein Kreis herausgebildet, der die Wiederbelebung eines deutschen Zweiges von Sakyadhita in monatlichen Treffen verfolgt. Zu diesem Kreis gehören deutsche Upasikas – so der Pali- und Sanskritbegriff für nicht ordinierte buddhistische Frauen – und Nonnen aus drei großen Traditionen des Buddhismus, des Theravada-, des ostasiatischen und des tibetischen Buddhismus. Am 10. Dezember 2021 fand in Anwesenheit von 15 Gründungsmitgliedern die offizielle Gründungsversammlung des eingetragenen Vereins Sakyadhita Germany statt, ebenfalls per Videokonferenz. Die Buddhistische Gesellschaft Hamburg hat sich bereit erklärt, Sakyadhita Germany unter ihrem Dach zu beherbergen.
Die Teilnehmenden der Gründungsveranstaltung nahmen die Satzung einstimmig an und wählten als Vorsitzende Dr. Carola Roloff (Bhiksuni Jampa Tsedroen) und als Schatzmeisterin Dr. Thea Mohr. Thea Mohr hat schon ihre Doktorarbeit über die Frauenbewegung Sakyadhita geschrieben, und beide Frauen organisierten gemeinsam 2007 bereits den internationalen traditionsübergreifenden Kongress buddhistischer Nonnen in Hamburg. Die Versammlung wählte außerdem drei stellvertretende Vorsitzende, namentlich Ria Enderl, Barabara Reichart – beide Ratsmitglieder der Deutschen Buddhistischen Union – und Gabriela Frey, Vorsitzende von Sakyadhita France und besonders an der europaweiten Zusammenarbeit buddhistischer Frauenorganisationen interessiert. Die Satzung sieht auch einen Beirat vor, der aus mindestens drei Buddhistinnen oder Buddhisten mit Lehrerlaubnis bestehen soll. Hierfür haben die Gründungsmitglieder folgende Mitglieder vorgeschlagen und gewählt: Vajramala, ehemalige Vorsitzende der DBU, für den tibetischen Buddhismus, Osho Kyoku für den Zen-Buddhismus (Ostasien) und die Ehrwürdige Ayya Phalanyani für den Theravada-Buddhismus. Weiterhin hat die Versammlung die Mitgliedsbeiträge beschlossen: pro Jahr 30 Euro für die normale Mitgliedschaft, 150 Euro als Fördermitgliedschaft, 15 Euro für Student:innen und Arbeitslose sowie 0 Euro für die Vinaya-Ordinierten, die nicht mit Geld umgehen. An einer Mitgliedschaft Interessierte können sich, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität, gerne an den unten angegebenen Kontakt wenden. Die Satzung findet sich auf der Website.
Die Mitglieder planen eine Auftaktveranstaltung und ein Treffen zu einem ersten Jahresprogramm.
Bhiksuni Jampa Tsedroen, Barbara Reichart
Website: sakyadhita-germany.org
Kontakt: info@sakyadhita-germany.org