BUDDHISMUS aktuell 2/2024 – Krieg und Frieden

21. März 2024 | _Alle | BUDDHISMUS aktuell

Es gibt so viel Frieden in der Welt, nur erkennen wir ihn im Alltag oft nicht. Das hat der Dalai Lama sinngemäß einmal gesagt und es begleitet mich seitdem, schreibt Susanne Billig in ihrem Editorial. Dieselbe Welt ist gleichzeitig voller Hass, Krieg und Gewalt. Wir müssen nur die Nachrichten einschalten, dann quillt uns das Elend entgegen. Es findet in fernen Ländern statt oder gleich hier bei uns um die Ecke. Warum fühlen sich düstere Meldungen so viel mächtiger an als die Friedensbereitschaft von Millionen? Weil uns der Krieg das Herz zerreißt. 

Die Autorinnen und Autoren im Schwerpunkt der vorliegenden Ausgabe schauen sich auch schmerzhafte Wahrheiten an. Sie plädieren für persönliche Harmlosigkeit und radikalen Pazifismus, auch wenn sie nicht ausbuchstabieren können, worin genau der Transmissionsriemen zwischen innerem und äußerem Frieden besteht. Sie pflegen in jahrzehntelanger Bemühung Orte des Friedens, auch wenn sie wissen, wie klein ihr Ort ist und wie groß die Welt. Sie klopfen hartnäckig bei sich selbst an, um sich schwierige Fragen zu stellen, zum Beispiel: Was ist das für ein Frieden, der im stillen Sitzen kommt? Sie sprechen sich gegen Radikalpazifismus aus, aber nicht mit Hurra. Sie beschreiben Frieden als eine lohnende Aufgabe, obgleich sie weder Happyend noch Feierabend kennt. Sie leben in der Ukraine unter Drohnenbeschuss, praktizieren den Dharma, helfen ihren Nachbarinnen und Nachbarn und wünschen sich Waffen zu ihrer Verteidigung.

Die Welt ist kompliziert. Naivität hilft nicht, Arroganz ebenso wenig, Pessimismus und Hoffnungslosigkeit schon überhaupt nicht. Der Buddhismus macht die Welt nicht unkomplizierter, aber er hilft, einen mitfühlenden und klaren Kopf zu bewahren. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und euch eine anregende und bereichernde Lektüre. 

Herzlich grüßen Sie das Redaktionsteam und Ihre

Susanne Billig
(Chefredakteurin)

buddhismus-aktuell.de

Inhaltsverzeichnis

Wir stellen das Editorial, einen Onlinebeitrag und einige Beiträge aus dem Heft vollständig online zur Verfügung. Auch die Rezensionen können Sie online anschauen. Zu allen online verfügbaren Beiträgen sind die Titel hier verlinkt.


Editorial der neuen Ausgabe von „BUDDHISMUS aktuell“
Susanne Billig

INSPIRATION

Wir müssen durchdrungen sein
Etty Hillesum

WARUM

Warum . . . auch der Buddhismus ein Problem mit rechtem Gedankengut hat
von Eberhard Kügler

AKTUELL

Was werde ich der Zukunft schenken?
im Gespräch mit der Spendenbeauftragten Beate Aldag

Faszination einer Weltreligion
im Gespräch mit der Kuratorin Renate Noda

KUNST & FRIEDEN

Frieden ist die Antwort
von Kazuaki Tanahashi

SCHWERPUNKT KRIEG UND FRIEDEN

Raum der Stille, Ort des Friedens
von Maria Diefenbach

Frieden ist ein Geschehen
von Markus Weingardt

Widerstand in Tibet
von Uwe Meya

Avihimsa
von der Theravada-Nonne Ayya Phalanyani

„Im Buddhismus sollten wir Räume des Zuhörens schaffen“
von der Arbeitsgruppe Krieg und Frieden der DBU

„Unsere Dharmapraxis ist stark, ein Krieg kann sie nicht stoppen“
im Gespräch mit Meister The Thong von der ukrainischen Zen-Gemeinschaft Pul Tho

Was ist das für ein Frieden, der im stillen Sitzen kommt?
von Nicolas Bieleit-Medicus

„Nicht immer kann Gewaltlosigkeit alle Konflikte lösen“
von Thomas Hamann

MYSTIK

Zeitlichkeit und mystische Einheitserfahrung
von Prof. Dr. Michael von Brück

FRAGEN AN EINE BUDDHISTISCHE NONNE

Warum ist Freigebigkeit so wertvoll?
Tenzin Metok im Gespräch mit der Ehrwürdigen Chan Dan

MEIN BUDDHISTISCHES LEBEN

Veränderung ist möglich
mit Martin Lieb

AUS DER WELT DER MEDIEN

Rezensionen

NUR ONLINE

Nationalismus: Kollektives Ego und das Versprechen von Buddhaland
von Brian Daizen Victoria

Darüberhinaus finden Sie in der neuen Ausgabe wie immer interessante lokale und internationale Nachrichten aus der buddhistischen Welt.

BUDDHISMUS aktuell – Das Magazin der Deutschen Buddhistischen Union