Gehmeditation für den Frieden: Eine berührende Erfahrung in Berlin-Mitte
26. September 2023 | _Alle | Aktuell
Am 23. September 2023 fand in Berlin-Mitte erneut eine besondere Aktion statt: eine Gehmeditation für den Frieden, organisiert von der Gruppe „Frieden berühren“. Die Gehmeditation ist eine buddhistische Praxis, die von dem Zen-Meister Thich Nhat Hanh gelehrt wurde. In Gemeinschaft praktiziert kann sie eine kollektive Energie der Gegenwärtigkeit, des Friedens und des Mitgefühls erzeugen. Etwa 65 Menschen nahmen an der Gehmeditation teil, die am Bebelplatz begann und durch die historische Mitte Berlins führte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer spürten die Verbindung mit dem eigenen Körper, dem Atem, der Erde und den anderen Menschen, die mitgingen. Sie erregten die Aufmerksamkeit der Passanten, die von der Stille und der Energie der Gruppe berührt waren. Nach der Gehmeditation teilten sie sich in kleinen Gruppen ihre Erfahrungen mit und fühlten sich getragen und gestärkt von dem Sanghakörper für den Frieden.
Die Gehmeditation begann um 14 Uhr am Bebelplatz, dem Ort der Bücherverbrennung im Jahr 1933. Dieser Ort wurde bewusst gewählt um an die Vergangenheit zu erinnern und ein Zeichen für die Gegenwart zu setzen. Die Inschrift von Heinrich Heine „Dies war ein Vorspiel nur, dort , wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“ ist auch ein Ausdruck der Worte Buddhas „Alles entsteht im Geist“ und lenkte die Aufmerksamkeit auf die Wurzeln des Krieges im Geist. Die Gruppe wurde von der Dharmalehrerin Bettina Romhardt begrüßt, die die Bedeutung und den Ablauf der Übung erklärte. Dann ging die Gruppe los, begleitet von der Polizei, die für die Sicherheit sorgte und somit allen ermöglichte, sich ganz auf ihre Schritte konzentrieren zu können.
Die Gehmeditation dauerte insgesamt etwa zwei Stunden und führte durch die belebte historische Mitte. Passanten blieben stehen und schauten der Gruppe nach, manche fragten nach dem Anliegen oder nahmen einen Flyer entgegen.
Bei den Anschluss an die Gehmeditation in kleinen Gruppen geteilten Erfahrungen berichteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass sie eine starke Energie des Friedens und eine tiefe Verbundenheit mit sich selbst, mit der Erde und den Wesen auf der Erde, sowohl in Kriegs- als auch in Friedensgebieten, in sich wahrnahmen. Sie spürten, wie die Gehmeditation ihre Praxis vertieft hatte. Sie fühlten sich getragen und gestärkt von der friedvollen Energie des Sanghakörpers, der sich für zwei Stunden gebildet hatte.
Die Gruppe „Frieden berühren“ besteht aus Mitgliedern verschiedener Berliner Sanghen (buddhistische Gemeinschaften) der Tradition Thich Nhat Hanhs und wird von der Deutschen Buddhistischen Union e.V. und von BUBB (Buddhismus in Berlin und Brandenburg) unterstützt. Die Gruppe möchte mit dieser Aktion die Erfahrung des Friedens im öffentlichen Raum sichtbar und spürbar machen. Sie plant, weitere Gehmeditationen für den Frieden zu organisieren und mehr Menschen dafür zu gewinnen. Die nächste Gehmeditation für den Frieden soll am 13. Januar 2024 stattfinden.
Ansprechpartnerlin für Fragen rund um die Gehmeditation:
Bettina Romhardt.Die Dharmalehrerin ist unter erreichbar.