Mitgliederversammlung 2024: Weichen für die Zukunft stellen
Vom 21. bis 23. Juni 2024 trafen sich die Delegierten der Mitgliedsgemeinschaften zur jährlichen Mitgliedserversammlung der DBU – dieses Mal in der CAIA academy im Ökodorf und Lebensgarten Steyerberg. Offene Gespräche, ein konstruktiver Ideenaustausch und das Wissen um gemeinsame Ziele und Werte schafften ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und des gegenseitigen Vertrauens. „Man merkt die viele Arbeit, die der Rat und die Geschäftsstelle in eine konstruktive Kommunikationskultur gesteckt haben, deutlich. So eine positive Mitgliederversammlung habe ich noch nicht erlebt.“, lautete eine der positiven Rückmeldungen in der Abschlussrunde.
Vorstand und Rat
Die erste Vorsitzende Anna Karolina Brychcy berichtete über die Tätigkeiten des Vorstands im vergangenen Jahr. Da waren zum einen die regulären Aufgaben als zentrale Ansprechpartner:innen für den Buddhismus in Deutschland wie zum Beispiel Presseanfragen beantworten, Stellungnahmen zu aktuellen Themen abgeben, Begleitung von Aufnahmegesuchen neuer Gemeinschaften und die Förderung des Inner- und Interreligiösen Dialogs. Ein Dauerbrenner ist der Einsatz für die Anerkennung der DBU als KöR. Gleichzeitig muss der Vorstand strategische Überlegungen für die zukünftige Ausrichtung der DBU treffen. Im vergangenen Jahr lag ein Schwerpunkt auf der Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und der Stärkung von Kommunikationsstrukturen innerhalb des festen Kerns der Mitarbeitenden. Aktuell muss auch schon die Nachfolge des aktuellen Vorstands vorbereitet werden, der in zwei Jahren nicht mehr antreten wird.
Ein gewichtiger Punkt war die Entwicklung der Kosten- und Einnahmensituation der DBU, denn in allen Ausgabebereichen sind die Kosten gestiegen. Gleichzeitig stagnierten die Einnahmen. Bereits eingeleitete Sparmaßnahmen wie Senkung von Mietkosten, die Digitalisierung von Wahlen, Einsparung von Druckkosten und die Einführung eines neues Verwaltungssystem (CRM-System) werden teils in der kommenden Amtsperiode erst richtig greifen. Dadurch ergibt sich im kommenden Jahr ein Liquiditätsengpass, den die DBU über Sonderspenden oder ähnliche Einnahmen abdecken muss. Darüber hinaus möchte der Vorstand neue Wege im Fundraising gehen, eine Kampagne zur Gewinnung neuer Mitglieder durchführen, Initiativen für die Jugend fördern und aktiv Pressearbeit betreiben. In der Zwischenzeit bittet die DBU um Unterstützung: In Form von Spenden oder durch Kontakt zu potentiellen Sponsoren.
Für sein herausragendes Engagement wurde Nils Clausen geehrt, der bis November 2023 das Amt des 1. Vorsitzenden der DBU innehatte und mehrere positive Veränderungen eingeleitet hatte. Dazu gehören unter anderem die diverse Besetzung des Rates und ein Fokus auf die generelle Ausrichtung und die Zukunft der DBU. Zum besonderen Dank überreichte ihm der Vorstand unter dem Beifall der Delegierten eine Statue des Buddha Shakyamuni.
Beschlüsse und Neuaufnahmen
Die Mitgliederversammlung einigte sich auf neue Richtlinien zur Neuaufnahme von Mitgliedsgemeinschaften, die es unter bestimmten Voraussetzungen ermöglichen, mehrere Gemeinschaften der gleichen Traditionslinie aufzunehmen. Die Beitragsstruktur für institutionelle Mitgliedsgemeinschaften (die, die keine Vereinsform haben) wird gemäß einem Vorschlag der Struktur AG angepasst. Die Einladung zur Mitgliederversammlung erfolgt künftig per E-Mail, was einiges an Geld und Arbeit spart. Ungebrochen ist der Zustrom neuer Mitglieder. Die Gemeinschaft Daishin Zen Kloster wurde nach Ablauf der dreijährigen Probezeit in die DBU aufgenommen. Damit hat die DBU nun 68 Mitgliedsgemeinschaften. Weitere vier Gemeinschaften wurden in die Anwartschaft zur Probezeit aufgenommen: Tergar Mediationsgemeinschaft e.V., Garchen Stiftung, Eido-Ji Tempel auf dem Holdunderhof / Zen Garland Deutschland sowie die Ekayana gGmbH. Interessant wurde es, als die Mitgliedgemeinschaft Mitgefühl in Aktion einen Antrag stellte, ein Budget von mindestens 10% der geplanten Gesamtausgaben zum Zweck der Mildtätigkeit einzuplanen. Diese Möglichkeit ist in der Satzung der DBU ausdrücklich vorgesehen, ist im kleineren Maßstab auch schon erfolgt, stellt bei der schwierigen aktuellen Haushaltslage der DBU aber durchaus eine Herausforderung dar. Gleichzeitig ist dana (spenden) in allen Traditionen eine der wichtigen Grundlagen einer buddhistischen Haltung. Einzigartig und bewegend waren die spontanen Spendenzusagen von fünf Delegierten für den Fond. Die Versammlung einigte sich darauf, eine Arbeitsgruppe mit dem Namen „Entwicklung eines Fonds „Mildtätigkeit“ DBU“ einzurichten, die im kommenden Jahr über ihre Aktivitäten berichten wird.
Berichte der Arbeitsbereiche und AGs
Die Chefredakteurin von BUDDHISMUS aktuell, Susanne Billig, berichtete von guter Zusammenarbeit innerhalb des Teams. Während die Abo-Zahlen sinken – etwa weil die Leser:innen zu alt werden oder das Geld nicht mehr aufbringen können – haben sich die Einnahmen durch die Anzeigenkund:innen wieder auf dem Vor-Corona-Level eingependelt. Das Team arbeitet an neuen Möglichkeiten des Vertriebs, der Öffentlichkeitsarbeit und der Digitalisierung. Susanne Billig rief die Mitgliedsgemeinschaften auf: „Unterstützt BUDDHISMUS aktuell mit Beiträgen eurer Dharma-Lehrenden und bewerbt das Abo in euren Gemeinschaften!“ Die Theravada AG berichtete über ihr neuestes Buch „Die erhabenen Haltungen des Geistes“ von Thanissaro Bhikku. Weitere Bücher sind in Planung. Dazu gehört auch ein Kinderbuch mit Übungen und der Möglichkeit, sich die Geschichten vorlesen zu lassen.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung boten folgende Arbeitsgemeinschaften Workshops an: bhavana, AG Krieg und Frieden, AG Ethik sowie AG Interreligiöser Dialog, Junge Buddhistinnen und Buddhisten und AG Umwelt.
Alle, die sich für mehr Details interessieren, finden das Protokoll auf der Website der DBU.
Im kommenden Jahr wird die DBU-Delegiertenversammlung vom 9. bis 11. Mai 2025 in Berlin stattfinden.
Julia Thoma
Protokoll der Mitgliederversammlung 2024: buddhismus-deutschland.de/dbu/informationen-ueber-den-rat