„Empowering Women“ oder „Starke Schwestern“
6. März 2023 | _Alle | DBU | Frauen im Buddhismus
Workshop der Brambosch-Schaelen-Stiftung im November 2022
Der Workshop der Brambosch-Schaelen-Stiftung der Deutschen Buddhistischen Union fand vom 25. bis 27. November 2022 mit elf Teilnehmerinnen in Präsenz statt. Ziel der Stiftung ist die Unterstützung buddhistischer Nonnenprojekte und von Frauen auf dem Weg zu einer buddhistischen Nonnenordination. Das Treffen bezog in diesem Jahr auch Mitglieder der buddhistischen Frauenorganisation Sakyadhita Germany ein. Die Initialzündung für deren Neugründung war von früheren Workshops der Stiftung ausgegangen. So ging es in mehreren Sitzungen um die Kooperation buddhistischer Frauen und Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Auf der dem Workshop vorgeschalteten Vorstands- und Kuratoriumssitzung entlasteten die Anwesenden den Vorstand und setzten Dr. Thea Mohr ab sofort als Geschäftsführerin für die laufenden Geschäfte ein und entlasten damit Gabriela und Hans Erich Frey, denen die Gruppe ein großes Dankeschön für ihren bisherigen Einsatz aussprach. Von den 2022 eingegangenen Förderanträgen bewilligten Vorstand und Kuratorium zwei: ein Antrag auf Unterstützung einer Vollzeitausbildung am Dharma-Kolleg des Tibetischen Zentrums in Hamburg und die Förderung einer religionswissenschaftlichen Forschung zu „Anenja Vihara: Ein theravada-buddhistisches Nonnenkloster in Deutschland als Zufluchtsort und Herausforderung für spirituell suchende Frauen“.
Zwei von der Stiftung geförderte Projekte der letzten Jahre sind zum Abschluss gekommen:
1) Die Neugründung von Sakyadhita Germany als eingetragener und gemeinnütziger Verein wurde von der Arbeitsgruppe Vernetzung der Stiftung organisiert. Der deutsche Zweig der internationalen buddhistischen Frauenorganisation Sakyadhita erhielt die Anerkennung der Gemeinnützigkeit kurz nach dem Workshop am 21. Dezember 2022.
2) Die Förderung des Projektes „Starke Schwestern“ der Journalistin Felicitas von Aretin endete im November 2022 mit der Veröffentlichung des gleichnamigen Buches, in dem vier buddhistische Nonnen unterschiedlicher Traditionen neben Nonnen anderer Religionen porträtiert werden. Darüber hinaus hat die Stiftung professionelle Fotos und Texte über Nonnen und Klöster zur freien Verwendung erhalten.
Einen großen Schritt weitergekommen ist die Arbeit der Stiftung im Bereich drängender Fragen rund um die Sozial- und Rentenversicherung von Ordensangehörigen. Ein Vertreter der Versicherung im Raum der Kirchen erläuterte die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen einer Versicherung für Nonnen, Mönche und in buddhistischen Vereinigungen Tätige. Der Vortrag machte die Komplexität des Themas deutlich, weitere Abstimmungen werden nötig sein und sind geplant.
Besonders wichtig sind auch Ausbildung und Förderung vielfältiger Kompetenzen, die buddhistische Nonnen, Dharmalehrer:innen und in ihren jeweiligen Organisationen engagierte Buddhist:innen benötigen, um in den Austausch mit der weiteren Gesellschaft treten zu können. Die Workshopteilnehmerinnen diskutierten, welche Fähigkeiten und Ausbildungen wünschenswert sind, und trugen Finanzierungs- und Coachingmöglichkeiten, teils auch in Kooperation mit bereits bestehenden Organisationen, zusammen. Themen des sozial engagierten Buddhismus, Lehrtätigkeit und Öffentlichkeitsarbeit wurden diskutiert. Sie erweitern künftig den Bereich der Arbeitsgruppe Ausbildung, die sich bisher vorwiegend mit klösterlicher Ausbildung beschäftigt hatte. Auf dem Workshop stellte die AG ein Konzeptpapier und eine Website vor, von denen alle Anwesenden sehr beeindruckt waren.
Bis zum nächsten Workshop werden drei Arbeitsgruppen selbstorganisiert weiterarbeiten. Neben der AG Vernetzung und der AG Ausbildung, die neben einer grundständigen und traditionsübergreifenden Buddhismus-Ausbildung um wichtige Themen im Bereich des sozial engagierten Buddhismus wie Seelsorge, Care-Arbeit, interreligöser Dialog und Beratung in Krisensituationen erweitert wurde, hat sich eine weitere Arbeitsgruppe Finanzen und Coaching gebildet.
In der Abschlussrunde zeigten sich alle glücklich über die produktive und konstruktive gemeinsame Zeit. Begeistert über die bereits vorhandene Kompetenz in der Runde äußerten mehrere ein Gefühl des Zusammenwachsens als wirklich starke Schwestern!
Kirsten Schulte
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