bhavana: „Buddhistische (post-)apokalyptische Studien – überall zuhause sein“

16. April 2024 | _Alle | bhavana | DBU | Transformation | Veranstaltung

Ein buddhistischer Blick auf (post)apokalyptische Phänomene, insbesondere die aktuelle Klimakrise, war das Thema eines Vortrags und einer Diskussion mit dem Titel „Buddhistische (post-)apokalyptische Studien – überall zuhause sein“ von Rolf Scheuermann (CAPAS) und Milena Reinecke (Deutschlandfunk Kultur) am 7. März 2024. Der Vortrag fand im Rahmen des Bildungsprogramms bhavana der DBU statt und wurde von 30 Teilnehmer:innen mit unterschiedlichem Hintergrund besucht.

Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung durch Hanna Ebinger, die Co-Koordinatorin des DBU-Studiengangs, und Milena Reinecke begann Rolf Scheuermann mit einer kurzen Präsentation. Zunächst wurde das Thema der (post-)apokalyptischen Studien neben verwandten buddhistischen eschatologischen Erzählungen vorgestellt. Der zentrale Teil des Vortrags drehte sich dann um buddhistische Ansätze im Umgang mit der aktuellen Klimakrise.

Aus traditioneller buddhistischer Sicht ist das Ende der Welt keine unvorstellbare katastrophale Anomalie, sondern wird kosmisch gesehen als ein relativ normaler und natürlicher Prozess betrachtet. In diesem Sinne ist es vergleichbar mit dem Tod eines Individuums, und die Angst vor einer Klimaapokalypse kann mit der Angst vor dem eigenen zukünftigen Tod resonieren. Buddhistische Anleitung zur Vorbereitung auf den Tod oder zum Umgang damit ist in diesem Zusammenhang interessant. Die Rollen des Individuums und Konzepte der Hoffnung wurden weiterhin im Kontext von Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels diskutiert. Da apokalyptische Ereignisse zu neuen Umständen führen können, konzentrierte sich der abschließende Teil der Präsentation auf utopische Visionen, damit verbundene buddhistische Praktiken und die Bedeutung des buddhistischen Mittelwegs im Kontext von Klimawandel und Transformation.

Milena Reinecke leitete geschickt den anschließenden Austausch mit vertiefenden Nachfragen, die von der lebhaften Zoom-Chat-Diskussion inspiriert waren. Insgesamt wurde deutlich, dass es eine potenzielle Spannung zwischen einem traditioneller ausgerichteten buddhistischen Ansatz und einem modernen öko-buddhistischen Ansatz gibt. Während öko-buddhistische Bewegungen oft stark auf die Welt, d.h. auf die Rettung der Welt, fokussieren, zielt der Buddhismus grundsätzlich auf die Befreiung von einer sich ständig verändernden Lebenswelt ab, die von verschiedenen Formen des Leidens geprägt ist. Das gesamte Programm wurde nun auf dem YouTube-Kanal der DBU veröffentlicht.

Dr. Rolf Scheuermann 


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